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Die Kontrolle der Anlagen teilt sich auf in die Bereiche:

  • Trasseekontrolle
  • Nebenanlagen
  • Dichtheitsprüfungen
  • kathodischer Korrosionsschutz

Die Kontrolle der betreibenden Firma beinhaltet die Überprüfung, ob die Organisation und die Fähigkeiten der Mitarbeitenden des Betreibers den hohen Anforderungen eines solchen Betriebes angepasst sind. Konkret führen wir z.B. Einsatzübungen durch, um dabei die Reaktionsfähigkeit eines Betreibers, seine Notfallorganisation und die Zusammenarbeit mit den öffentlichen Notfalldiensten zu prüfen.

Die regelmässige Überprüfung der Betriebsreglemente der einzelnen Betreiber sichert eine systematische Reaktionsfähigkeit des Betreibers z.B. in Notsituationen. Die wichtigsten Eckpunkte in einem Betriebsreglement sind: Organisation, Zuständigkeiten, Beschrieb des Betriebes, Beschrieb der Anlagen und Angaben zur Ereignisvorsorge

Kathodischer Korrosionsschutz

Der kathodische Korrosionsschutz (sog. aktiver Schutz) ist ein technisches Verfahren, bei welchem mit Hilfe eines kathodischen Stromes, eine Potenzialabsenkung erfolgt. Bei diesem als kathodischen Schutzpotenzial genannten Wert (<-850mV) wird der elektrochemische Prozess der Korrosion praktisch verhindert; die Korrosionsgeschwindigkeit wird dadurch auf einen vernachlässigbaren kleinen Wert von weniger als 10mm/Jahr gesenkt.

Die kathodischen Korrosionschutzanlagen sind durch das ERI alle 3 Jahre kontrolliert (sog. Wirkungskontrolle). Dadurch werden auch die genauen Einstellwerte und Grenzwerte für die periodischen Funktionskontrollen der Betreiber festgelegt.

Die Kontrollen der kathodischen Korrosionsschutzanlagen erfolgen gemäss der „Richtlinie C1 für Projektierung, Ausführung und Betrieb des kathodischen Schutzes von Rohrleitungen“ der Schweizerischen Gesellschaft für Korrosionsschutz, SGK.

Trasseekontrolle

Jede Rohrleitung muss vom Betreibenden regelmässig, mindestens aber alle 2 Wochen visuell überprüft werden. Diese Prüfung erfolgt zu Fuss, per Auto oder per Helikopter.

Alle 3 Jahre begleitet ein ERI Inspektor diese Kontrolle. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auf den folgenden Aspekten:

  • Gibt es neue Gebäude oder andere Bauten Dritter im Schutzbereich der Rohrleitung?
  • Gibt es Nutzungsänderungen des Geländes, welche einen Einfluss auf die Leitung haben?
  • Gibt es topographische Auffälligkeiten entlang der Leitung (Rutschungen, etc.)?
  • Entsprechen die Trasseemarkierungen noch dem Regelwerk?
  • In welchem Zustand befinden sich Sonderobjekte (Strassenquerungen, Tunnels, Stollen, Rohrbrücken, etc.)?

Nebenanlagen

Nebenanlagen sind alle Teile einer Rohrleitungsanlage, welche nicht unter dem Begriff "Leitung" abgehandelt werden können. Konkret sind dies:

  • Schieberstationen
  • Druckreduzier- und Messstationen
  • Kompressorstationen
  • Pumpstationen

Nebenanlagen werden durch das Inspektorat einmal jährlich kontrolliert. Dabei werden naturgemäss je nach Typ der Nebenanlage sehr unterschiedliche Prüfungen vorgenommen. Grob werden jedoch für alle Nebenanlagen in etwa folgende Prüfungen und Kontrollen durchgeführt:

  • allgemeiner Zustand
  • Freihaltung der Schutzbereiche
  • Innen- und Aussenverrohrung
  • EX-Zonen
  • Baumfallschutz
  • Funktionsprüfung der wichtigsten Armaturen
  • Funktionsprüfung der Sicherheitsarmaturen und Kontrolle deren Einstellwerte
  • Behälter wie Vorwärmer und Filter auf Korrosion
  • Zustand der Gebäude, Fluchtwege, Umzäunung

Dichtheitsprüfungen

Leitungen für flüssige Medien müssen jährlich eine Dichtheitsprüfung unter Aufsicht des Inspektorates durchführen. Dies betrifft somit alle Leitungen, welche Rohöl oder Ölprodukte wie Kerosin, Benzin, Diesel oder ähnliches transportieren.

Da die Leitungen praktisch immer eingeerdet sind, ist eine visuelle Prüfung nicht möglich. Volumenvergleichsmessungen erreichen bei Weitem nicht die geforderte Messgenauigkeit.

Je nach Konfiguration einer Leitung oder eines Leitungssystems verwenden wir unterschiedliche Verfahren. Die präziseste Aussage einer Dichtheit lässt sich mit dem Druck-Volumen-Verfahren erreichen. Dabei wird eine Leitung beidseitig abgesperrt und der Druck und die Temperatur wird über eine Zeit von 24h, 48h oder 72h gemessen. Die Zeitdauer ergibt sich aus den Messungenauigkeiten, insbesondere jene für die Temperatur.

Wenn eine Anlage nicht während mehreren Tagen für die Prüfung abgestellt werden kann, dann wird z.B. ein Drucksprungverfahren angewandt. Dabei wird die kurzfristige Druckentwicklung in einer Leitung bei unterschiedlichen Drücken gemessen und verglichen. Diese Verfahren werden insbesondere bei den Versorgungsleitungen der Flughäfen in Genf und in Zürich angewendet.

Weitere Messmethoden sind zum Beispiel die Druckdifferenzmessung, wenn 2 identische Leitungen parallel verlegt sind.